2018.4.8 The Awakening of the Devine Feminine
Nachdem ich viele Zeichnungen zum Thema und auch schon das zweite Bild gemalt habe, finde ich, dass diese Lösung vom März bis 4.4.18 ein paar Stichworte verdient hat. Das Erwachen der göttlichen Weiblichkeit will mir immer nur aus der Sicht des Mannes gelingen, der seine romantischen Hoffnungen mit dem Kommen eines Zeitalters der Frau verknüpft. Hoffnung auf Zärtlichkeit, Geborgen sein an Mutters Busen, Angekommen sein im Schoß und in den Armen meiner Frau, Fruchtbarkeit Mutter-Kind-Idylle, Frieden. Was dabei zu kurz kommt, ist der kulturhistorisch kämpferische Aspekt des Erwachens der Göttin, der politische Anspruch der Frau nach Gleichstellung ja nach Führung. Mein Empfinden beim Erwachen der Frau ist, dass alles auf allen Ebenen besser würde durch echte Gleichstellung und Gleichberechtigung; darin unterstütze ich die Bewegung. Achtung, Respekt, bis hin zur Vergötterung: auf diesen Ebenen ist so viel zu tun auf der ganzen Welt. Wir stehen vor gigantischen Widerständen. Das politisch-religiöse Erbe ist dieser Gerechtigkeit gegenüber der Frau im Weg.
Zu meinem Bild im Einzelnen, ich fange unten an:
Ein Körbchen wird aus einem Herzen geboren, das Herz selbst hat einen Kern von einem Kiefernzapfen, der ja für langes Leben steht. Hier erhält das Herz den Schwung aus der Verbindung mit den Wolkenbändern, die über die Erde wirbeln. In den weiteren Verästelungen dieses Herzschwungs sind Wolken, die das Erwachen der Frau-Zeit ankündigen. Was da erwacht, sind die Verheißungen des Göttlich Femininen: köstliche Früchte und duftende Blumen. Der ganze Rest des 2,40 Meter hohen Bildes ist alles aus dem einen Schwung des planetaren Herzens gewachsen und strahlt ab in die umgebende Welt. Das Bild kann in Konzepten der Chakra-Lehre gelesen werden, dann macht die doppele Schwipp-Schwapp-Bewegung Sinn. Sinn macht auch die Anlehnung an biologisch-botanische Grundformen. Das Weibliche ist noch Knospe und will gerade zu voller Schönheit aufblühen. Tief in der Knospe ist etwas sehr Fruchtbares Feminines, noch geschützt durch viele Hüllblätterschichten. Viel Licht und Wasser in dieser Phase. Weiter oben, im Zentrum des Bildes, ist die lila Blume vasenförmig, fraulich und strahlt wie eine Madonnenfigur mit Mandorla, einem Strahlenkranz, der zugleich die Venusmuschel sein könnte, aus der die Göttin entsteigt. Göttlich ist auch die Yoni, die Vulva mit goldenen Labiae, der zarteste Altar, vor dem ich auf die Knie gehe. Zu oberst, das Erreicht-Haben, habe ich mit einem Dreieck aus duftenden Rosen dargestellt. Mehr wäre zu viel. Das "Awakening of the Divine Feminine" will das Aufblühen fraulicher Werte zeigen, was die männlich dunklen Panzer mit ihren Geschützrohren überwindet, indem die nur dunkle Wolken sind, die sich auflösen, wenn sie hinter der Blume durchgezogen sind.